Während in der westlichen Welt keine Beschützer der Menschenrechte benötigt werden, da Gesetz und Staatsmacht die Aufgabe übernehmen, sieht es in vielen Ländern der Welt ganz anders aus. Überall auf der Welt gibt es Menschrechtsverteidiger, die gegen Regime und andere Ungerechtigkeiten kämpfen. Die Civil Rights Defenders, eine 1982 in Stockholm gegründete Gruppe organisiert die Mitglieder und bündelt somit die Ressourcen zu einer starken Einheit. Die Civil Rights Defenders kämpfen für politische und zivile Rechte der Menschen und begeben sich dabei nicht selten selbst in Gefahr.
Natalia Estemirowa`s Schicksal ging 2009 um die Welt. Im Kampf für menschliche Rechte ließ sie in Tschetschenien ihr Leben. Das Natalia Project wurde in Folge dessen ins Leben gerufen.
Funktion und Idee
Das Projekt Natalia soll Leben retten, funktionieren soll es über ein Armband, das die Civil Rights Defenders Mitglieder ständig tragen. Werden die Mitglieder angegriffen, entführt oder bedroht, reicht ein einfacher Zug am Armband um ein Signal an die Zentrale in Stockholm zu senden. Über GPS kann der Träger genau geortet werden, durch diese schnelle Information zu einem Übergriff haben die anderen Mitglieder reelle Chancen Hilfe zu leisten oder zu schicken.
Neben der Zentrale in Stockholm, den Mitgliedern in der Nähe werden auch über Twitter und Facebook Hunderttausende von Menschen über den Übergriff informiert. Diese Verbreitung Sekunden nach dem Angriff können durchaus über Leben und Tod entscheiden. Denn eine negative Publicity in der weiten Welt kann kein Regime, keine Regierung und keine Gruppierung gebrauchen. Der so weltweit aufgebaute Druck kann in vielen Fällen die Leben derer retten, die sonst für andere ihr Leben aufs Spiel setzen.
Das System setzt also auf schnelles, automatisiertes Handeln im Gefahrenfall. Bis zu 55 Civil Rights Defenders sollen mit den Armbändern zum Start ausgestattet werden. Auch wenn Natalia von dem Projekt nun nicht mehr profitieren kann, ist das die Idee nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes in ihrem Namen.
Unterstützer und Finanzierung
Das Natalia Project wird über Spenden von Privatpersonen, Firmen und Organisationen finanziert. Die Mitglieder bauen dabei auf den Willen der Menschen helfen zu wollen, aber es selbst direkt vor Ort nicht zu können. Durch finanzielle Hilfen kann jeder bequem von zuhause einen sinnvollen Beitrag leisten. Verbreitet wurde das Projekt unter anderem auf der Starterplattform kickstarter.com.