Die Energiewende ist mittlerweile ein weltweites Thema und Regierungen auf aller Welt sind auf der Suche nach effizienten und finanzierbaren Lösungen. Eine sehr interessante Idee kommt von Wubbo Ockels aus den Niederlanden. Ockels, ein ehemaliger Pilot und Professor für Luft und Raumfahrttechnik, träumt von einer Art Lenkdrachen, der zur ernsthaften Konkurrenz für Windkrafträder werden soll.
Aktuell arbeiten Studenten und 3 Festangestellte und 13 Studenten an der zukunftsweisenden Idee. Genannt wird die Idee „KitePower“ (in Deutschland ist der offizielle Name FWEA). Laut Wubbo Ockels, sollen die „KitePower“ Lenkdrachen günstiger, effizienter und zuverlässiger arbeiten als Windkrafträder.
Funktionsweise der KitePower
Die KitePower Idee funktioniert nach dem Jojo Prinzip. Der Lenkdrache steigt an einem langen Seil auf in die Luft. Die Flugkurve beim Aufsteigen erinnert an eine liegende acht. Das Manöver nennt man Cross Wind Manöver und ist bekannt vom Kitesurfen. Hierbei wird eine hohe Zugkraft erzeugt, das Kabel wird während dem Aufstieg bei der Flugbewegung immer kürzer und der Drachen dadurch dann zurückgezogen. Die Stromerzeugung erfolgt durch einen Generator der am Zugseil angeschlossen ist. Das Auf und Abwickeln des Seils treibt den Generator dabei an.
Ist die volle Reichweite des Seils erreicht, verändert sich der Flugwinkel so, dass sich die Zugkraft verringert und der Drache mit einem Bruchteil der erzeugten Energie wieder angezogen werden kann. Die übrig gebliebene Energie wird als Überschuss ins Stromnetz eingespeist.
Potential sind keine Grenzen gesetzt
In der Theorie kann der Drache beliebig hoch aufsteigen und ddurch immer mehr Energie erzeugen. Die Steighöhe hängt natürlich von der Nutzung des Flugraums ab. In Friesland wurden die Drachen bereits über 500 Meter hoch steigen gelassen. Der Vorteil in dieser Höhe besteht in der beständigen Luftzirkulation. Der Wind wird hier nicht durch Gebirge oder hohe Gebäude gebremst und weht beständig und stark. Eine Windturbine erreicht nur eine Höhe von 200 Metern und kann damit nur einen Bruchteil der Energie nutzen.
Kitepower könnte auch deutlich günstiger sein als Windräder, laut den Forschern wäre durch den Drachen mit Kosten von 1-4 Cent pro Kilowattstunde zu rechnen, Windräder dagegen liegen bei 6,4 Cent. Zusätzlich sind die Drachen extrem flexibel und mobil einsetzbar. Sie sind geräuschlos unauffällig und umweltfreundlich.
Herausforderungen für die Zukunft
Bei aller Euphorie und guten Ansätzen gibt es noch immer Probleme die zu lösen bleiben. Wichtig ist die Kopplung mehrerer Drachen die gemeinsam fliegen können, nur so kann der Drache wirklich effizient Energie gewinnen, oder der Drache mussalternativ einfach extrem groß sein. Im Fall von schweren Gewittern müssen die Drachen automatisiert eingezogen werden.